Einzug der Bienen bei „Gut-Schuss“

kleines update des Berichtes

Seit Februar dieses Jahres stehen auf dem Gelände unseres Schützenhauses zwei sogenannte „Bienenbeuten“, also Bienenbehausungen. Diese waren zwar vorbereitet, jedoch zunächst unbewohnt. Das hat sich am 31. März geändert und es sind zwei Bienenvölker eingezogen. Dazu wurden Kunstschwärme verwendet. Dabei werden circa 15 Tausend Bienen ohne Königin aus beliebigen, bestehenden Völkern entnommen. Das „Gemeinschaftsgefühl“ dieser zusammengewürfelten Truppe wird durch ein künstliches Pheromon sichergestellt. Außerdem dazu gehört (zunächst getrennt) eine Königin mit einigen Begleitbienen – dem sogenannten Hofstaat. Diese werden benötigt, da die Königin alleine nicht überleben könnte.

Für den Einzug wurde die Königin in ihrem Käfig zwischen zwei Rähmchen gehängt, die Bienen wurden in die Beute geschüttet und es wurde Zuckersirup als Futter bereitgestellt. Die Königin musste dann durch die anderen Bienen aus Ihrem Käfig befreit werden, welches mit einem Futterteig aus Zucker verschlossen war. Dadurch soll sichergestellt werden, dass das Volk sich an die neue Königin bzw. ihre Pheromone gewöhnt, bevor sie über die Waben wandelt. Schon nach wenigen Stunden konnte beobachtet werden, dass die Bienen angefangen haben die Waben auszubauen. Durch die aktuellen Wetterkapriolen wurde leider eine Königin nicht angenommen und es musste einige Wochen später eine neue Königin zugesetzt werden.

Sobald alles so funktioniert, wie es soll, legt die Königin bis zu über 1.000 Eier pro Tag. Die ursprünglich eingesetzten Bienen haben den Nachwuchs versorgt und schon nach wenigen Wochen waren nur noch direkte Nachkommen der Königin im Volk aktiv, da die Lebensspanne einer normalen (Sommer)Biene nur 35 Tage dauert. Die Königin selber kann bis zu drei Jahre alt werden.

Zu Beginn war das Ganze übrigens eine reine „Mädels „Veranstaltung. Erst ab Mitte bis Ende April gab es dann auch männliche Bienen (Drohnen), die größer und schneller sind, aber außer der Begattung von unbefruchteten Königinnen keine Aufgabe haben. Bis zum Herbst werden die Drohnen noch durch die Arbeiterbienen versorgt, aber dann im Rahmen der Drohnenschlacht aus dem Bienenstock geworfen.

Erst ab dem nächsten Jahr sind die Völker Wirtschaftsvölker, bei denen durch den verantwortlichen Imker, unser Vereinsmitglied Holger Brinkhaus, je nach Wetter bis zu zweimal im Jahr ordentlich Honig geerntet werden kann. Bei einem Volk gab aber auch schon dieses Jahr eine kleine Ernte von knapp 6kg. Es ist ein würziger Honig mit vielen Geschmacksnoten herausgekommen: Unter anderem sind Aromen von Akazie, Kastanie und Linde enthalten. Der Klimawandel ist aber deutlich spürbar und so sind auch die Spätblüher dieses Jahr mindestens ein Monat früher dran als normal und auch wenn man noch viele Blumen sieht, so finden die Bienen seit Anfang Juli weniger Nektar als sie selber verbrauchen.

 In jedem Fall wird aber die Bestäubung der Pflanzen in einem Umkreis bis zu drei Kilometern unterstützt. Ein Bienenvolk bestäubt bis zu 20 Millionen (!) Blüten pro Tag und ist somit ein wichtiger Beitrag für Biodiversität und die Natur im Allgemeinen. Von den Bienenvölkern selber bekommt Ihr nur etwas in der unmittelbaren Nähe der Beuten mit. Die heutigen Rassen sind übrigens auch auf Sanftmut gezüchtet, aber können und werden natürlich dennoch stechen, wenn sie sich angegriffen fühlen. Das man nicht an die Beuten klopft (und damit einen Specht oder Bären imitiert) oder mit Gesicht oder Hand das Flugloch verdeckt sollte klar sein.

H.Brinkhaus

 

One Reply to “Einzug der Bienen bei „Gut-Schuss“”

  1. Ich hatte in Thüringen lange Zeit einige Bienenvölker. Wenn ihr da Ratschläge oder Hilfe braucht, sagt Bescheid.Ich wohne jetzt in Bonames und kann Euch da unterstützen.

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