Chronik 1970-2020

 

In der damals noch selbständigen Gemeinde Nieder-Eschbach wird am

22. November 1970 der Schützenverein „GUT SCHUSS“ Nieder-Eschbach von Erich Steinmetz, Friedrich Gissel, Hans-Peter Hertz, Heinz Meyburg, Willy Müller, Heinz Reiss, Leo Reitzammer, Dieter Walloschek und Klaus Walloschek in der Gaststätte „Bügel“ gegründet.

Einen Schützenverein hatte es bis dahin in Nieder-Eschbach nicht gegeben.

Erich Steinmetz wird zum ersten Vorsitzenden gewählt; der Verein wird in das Vereinsregister eingetragen und in den Schützenkreis Obertaunus aufgenommen.

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Der Schießbetrieb findet anfangs in der Kegelbahn der Gaststätte „Bügel“ statt; ab Frühjahr 1971 werden den Nieder-Eschbacher Schützen Trainingsmöglichkeiten im alten Schießstand der Homburger Schützengesellschaft am Untertor eingeräumt.

Die Suche nach geeigneten Trainings-, Wettkampf- und Aufenthaltsräumen zieht sich wie ein roter Faden durch die Vereinsgeschichte.

Nach ersten erfolgreichen öffentlichen Schießveranstaltungen – 1971 öffentliches Preisschießen, 1972 erstes Pokalschießen für die Nieder-Eschbacher Vereine -, stellt Frau Margarete Reichhold („Greta“) die Kelterhalle des „Darmstädter Hofs“ in Nieder-Eschbach für den Schießbetrieb zur Verfügung; die Standanlagen müssen jedoch alljährlich zur Kelterzeit abgebaut werden. Bis 1985 haben die Schützen hier ihr Domizil.

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Mit dem Bezug dieser Schießanlage setzt eine rasche Aufwärtsentwicklung des Schützenvereins ein, sowohl in sportlicher wie in geselliger Hinsicht.

Eine Jugendgruppe des Vereins wird gegründet, die unter Leitung von Heinz Rätz schon bald sportliche Erfolge erzielt und mit häufigen Fahrten nach Deuil- la-Barre in den folgenden Jahren im Rahmen der deutsch-französischen Partnerschaftsaktivitäten tätig ist.

Als am 1. Juli 1972 Nieder-Eschbach Stadtteil von Frankfurt am Main wird, zählt der Verein 30 Mitglieder.

Dass die Schützen auch in anderen Sätteln gerecht sind, zeigt sich am Beispiel des Handball-Pfingst-Hobbyturniers, an dem sie seit 1972 teilnehmen und von 1977 bis 1981 die Siegermannschaft stellen.

Aber auch die schießsportlichen Erfolge können sich sehen lassen. Bereits 1974 nimmt mit Hans Rätz ein Vereinsangehöriger an den Deutschen Meisterschaften teil – dies gelingt ihm dreimal – 1977 erreichen Angela Rauch, geb. Rätz und 1983 Hans-Jürgen Piehler ebenfalls diese schwierige Hürde der Qualifikation.

Anlässlich des fünfjährigen Bestehens des Vereins wird die Vereinschronik begonnen, es werden Vereinsabzeichen und die ersten Clubanzüge angeschafft.

Das ist unser Vereinsabzeichen ab 1975:

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1976 wird die Juniorenmannschaft der Luftpistolenschützen Hessenmeister.

1978 erringen die Nieder-Eschbacher Schützen fünf, 1982 sechs und 1983 vier Kreismeistertitel. 1981 erreicht die Luftgewehrmannschaft die Gauklasse.

1978 wird der Verein dem Schützenkreis Frankfurt angegliedert.

Schießveranstaltungen mit mehr geselligem Charakter sind die mehrfach durchgeführten Wettkämpfe mit der American High School, mit dem Schützenverein Bissenberg (teils als Fernwettkampf über Funk vermittelt) und immer wieder das Pokalschießen für die Nieder-Eschbacher Vereine, das 1977 mit 27 teilnehmenden Mannschaften eine Rekordbeteiligung bringt. Der Verein zählt zu diesem Zeitpunkt 91 Mitglieder, diese Zahl steigt 1979 auf über 100 an

1979 ist der damalige Oberbürgermeister Dr. Walter Wallmann Gast bei der Abschlussfeier des Pokalschießens.

Walter Wallmann hinterließ im Gästebuch folgenden Eintrag:

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Der Schießbetrieb für Feuerwaffen findet in diesen Jahren auf den Schießständen befreundeter Vereine in Oberursel, Bad Homburg, Nieder-Erlenbach, Friedrichsdorf und dann wieder in Bad Homburg statt, da es trotz bereits seit 1977 laufender Verhandlungen mit der Stadt Frankfurt am Main noch nicht zur Schaffung einer eigenen Schießsportanlage für Feuerwaffen gekommen ist.

Alljährliche Sommerfeste – häufig auf der „Ranch“ des Schützenbruders Otto Habermann -, aber auch als Schifffahrt auf dem Main, als Busfahrt an den Rhein, auch als Gäste auf dem Gelände des Hundesportvereins Nieder-Eschbach – Radtouren am 1. Mai, Weihnachtsfeiern, Damentreffs, Elternabende, Jugendveranstaltungen wie Fahrten zu den Deutschen Meisterschaften in München, vereinsinterne Pokal- und Weihnachtsgansschießen sowie Beteiligung an Festzügen anlässlich von Jubiläen Nieder-Eschbacher Vereine sind Ausdruck einer lebhaften Geselligkeit im Schützenverein.

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Zu einem großen Erfolg wird die 10-Jahres-Feier des Vereins vom 9. bis 11. Mai 1980. Am Schießen aus diesem Anlass nehmen 24 befreundete Schützenvereine und 30 Vereins- und Betriebssportgruppen aus Nieder-Eschbach und Umgebung teil. Professor Rhein, Sportdezernent der Stadt Frankfurt, und Vereinsmitglied Stadtrat Anton Bretz überreichen die gewonnenen Pokale, gestiftet unter anderem von der Stadt Frankfurt, dem Hessischen Ministerpräsidenten und den Ministern Matthöfer, Clauss und Karry.

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Zu diesem Zeitpunkt wird der Verein kommissarisch geleitet vom 2. Vorsitzenden Herbert Zapf, nachdem Dr. Berend Klotsch, der dem Verein seit 1973 vorgestanden hatte, im Frühjahr 1980 zurückgetreten war. Von 1981 bis 1989 ist Günter Grübmeyer erster Vorsitzender. Dr. Klotsch ist seit 1981 Ehrenpräsident des Vereins.

1984 wird im Rahmen des Umbaus des „Darmstädter Hofs“ die Kelterhalle abgerissen, der Schützenverein verliert sein langjähriges Zuhause.

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Bereits im gleichen Jahre hatte der Verein mit den Vorbereitungen zur Errichtung der von den Schützen sehnlichst erwarteten eigenen Schießsportanlage begonnen. Durch das großzügige Entgegenkommen des Vereinsmitglieds Günter Wolf und seiner Familie konnte ein Erbbaurechtsvertrag über ein geeignetes Gelände an der Kattergasse am Rande von Nieder-Eschbach abgeschlossen werden, auf dem eine solche Anlage errichtet werden sollte.

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Strenge Genehmigungsverfahren, Einsprüche gegen die zunächst geplante offene Anlage und nicht zuletzt das fehlende Geld sorgten dafür, dass das Vorhaben, für das Architekt Heinrich Dümmeyer einen architektonisch und sicherheitstechnisch überzeugenden Entwurf gestaltet hatte, nur zögerlich Fortschritte machte.

Im Februar 1986 wird in den Kellerräumen des neuen „Darmstädter Hofs“ eine neue Schießsportanlage mit gemütlichem Aufenthaltsraum bezogen und im April 1986 offiziell eingeweiht werden. Zumindest für die Dauer der bürgerhausähnlichen Funktion des „Darmstädter Hofs“ steht damit dem Verein wieder eine Unterkunft zur Verfügung.

Der alte und der neue Aufenthaltsraum waren Stätten gemütlichen geselligen Beisammenseins, wie es bei den Schützen Tradition ist.

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Anfang 1990 sah es ein neuer, verjüngter Vorstand als seine wichtigste Aufgabe an, das Bauprojekt energisch voranzubringen. Von der ursprünglichen großen Sportanlage mit 50-Meter-Bahnen wurde aus finanziellen Gründen für die mittlere Zukunft Abstand genommen und alle Kräfte auf den Bau einer Teilanlage mit einer geschlossenen Halle konzentriert, die 25-Meter- und 10-Meter- Bahnen aufnehmen sollte.

Die Verhandlungen mit dem Land Hessen und der Stadt Frankfurt über die Gewährung von finanziellen Zuschüssen aus der Sportförderung konnten im Herbst 1993 erfolgreich abgeschlossen werden – jedenfalls sah alles danach aus. Dann aber machte die Fraktion der Grünen im Frankfurter Römer dem Verein einen Strich durch die Rechnung, indem sie – unter Diskriminierung des Schießsports gegenüber allen anderen von der Stadt geförderten Sportarten – den vom Magistrat bereits genehmigten Zuschuss verweigerte.

Für den Verein hieß es im Winter 1993 erneut um planen: Der Bau wird nunmehr auf eine Halle allein mit 10-Meter- Bahnen reduziert – mit 220 Quadratmetern Grundfläche jedoch immer noch ein stolzes Unterfangen! In weiteren Verhandlungen kann ein finanzieller Zuschuss des Landes Hessen auch für dieses abgeschmolzene Projekt gesichert werden.

Dann folgt erneut noch einmal eine Phase intensiver “Schreibtischarbeit”, während das Bau Team bereits damit beginnt, das Grundstück für den baldigen Baubeginn herzurichten.

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Anfang April 1995 fiel dann der lang ersehnte Startschuss: Unter dem Jubel der Umstehenden startete Bauleiter Rolf Bös den Radlader zum “ersten Spatenstich”.

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Was dann folgte, hatte zuvor eigentlich niemand im Verein so recht für möglich gehalten: Dank eines selbstlosen, disziplinierten, alle Kräfte abverlangenden Einsatzes ist der Bau schnell voran geschritten.

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Während der ganzen Bauzeit haben die Schützenfrauen das Bau Team unermüdlich und auf das Beste versorgt.

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Dieser erste Bauabschnitt ist in Rekordzeit fertig gestellt worden und so konnte bereits am 25. August 1995 das Richtfest gefeiert werden, ein für die Zukunft des Vereins wesentlicher Meilenstein!

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Das die sportlichen Aktivitäten des Vereins in diesen Zeiten intensiver Bauplanung und -ausführung etwas zurückgestellt werden mussten, liegt auf der Hand. Dennoch nehmen Schützen von “GUT SCHUSS” regelmäßig an den Kreis- und Gaumeisterschaften teil und erringen dabei einige Kreismeistertitel.

Im November präsentiert sich der Verein im Rahmen der Ausstellung „Nieder-Eschbacher Vereine stellen sich vor“ in der heimischen Filiale der Frankfurter Sparkasse. Anfang Dezember 1995 begeht „GUT SCHUSS“ – in Anbetracht seiner durch den Neubau angespannten Finanzlage – sein 25jähriges Bestehen zusammen mit der traditionellen Weihnachts- und Jahresabschlussfeier im „Darmstädter Hof“. In seiner Laudatio skizziert Ehrenpräsident Dr. Berend Klotsch den bisherigen Werdegang des Vereins und gibt einen verheißungsvollen Ausblick auf dessen Zukunft in einem künftig eigenen Vereinshaus. Und Mitte des Monats fällt im Neubau der „erste Schuss“!

Auch das Jahr 1996 bringt für den Verein eine wichtige Neuerung: Am 1. Mai stellt er in einer öffentlichen Veranstaltung der Nieder-Eschbacher Bevölkerung sein neues – noch im Zustand des Rohbaus befindliches – Vereinshaus vor: Bei schönstem Frühjahrswetter und weit über 200 Besuchern, die mit Speisen und Getränken verköstigt werden, wird die Veranstaltung ein großartiger Erfolg. Der Vorstand ist sich darin einig, dass fortan am 1. Mai ein Schützenfest gefeiert werden soll. Und so geschieht es: Seit diesem Jahr gehört der „Erste Mai“ in Nieder-Eschbach dem Schützenverein.

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Der Ausbau des Hauses schreitet voran, so dass im Juni erstmals eine Vorstandssitzung, im Juli erstmals das Sommerfest und im Dezember zum ersten Mal die Weihnachtsfeier im neuen Schützenhaus stattfinden können.

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Auf eine Initiative des Vereinsrings findet Anfang Dezember 1996 in Nieder-Eschbach erstmals ein Weihnachtsmarkt statt. In der Straße Alt-Niedereschbach errichten die Vereine in Höfen und Toreinfahrten zahlreiche Informations- und Imbissstände. „GUT SCHUSS“ ist selbstverständlich mit Selbstgebackenem und einem Backrezepte-Buch der Schützendamen mit von der Partie. Trotz eisiger Kälte findet der Weihnachtsmarkt großen Zuspruch: eine neue Nieder-Eschbacher Tradition ist aus der Taufe gehoben! Im darauffolgenden Jahr schafft der Verein eine eigene schmucke Holzhütte an, mit der er sich zukünftig am Weihnachtsmarkt beteiligt.

Anfang Januar 1997 verlassen die Nieder-Eschbacher Schützen endgültig ihr bisheriges Domizil im „Darmstädter Hof“. Im März findet im neuen Haus erstmals die Generalversammlung des Vereins statt. Das Schützenfest am 1. Mai erlebt mit dem Auftritt der Frankfurter Böllerschützen und Kutschfahrten mit Heinz Rautenberg eine Bereicherung, und im Oktober erlebt das Vereinsheim bei Federweißem und Zwiebelkuchen ein Oktoberfest der besonderen Art. Der Architekt des Schützenhauses, Heinrich Dümmeyer, wird Schützenkönig und wenig später zugleich Kreisschützenkönig.

Das folgende Jahr 1998 steht ganz im Zeichen der offiziellen Einweihungsfeier des Schützenhauses. Im Februar wird der Außenputz fertig gestellt, am 25. April 1998 ist es dann soweit: Die bislang hochkarätigste Veranstaltung des Vereins konnte beginnen. Zwei Festzelte wurden vor dem Vereinsgebäude errichtet. Zahlreiche Ehrengäste – Vertreter der Stadt Frankfurt am Main, des Hessischen Schützenverbands, des Sport- und des Schützenkreises Frankfurt, Ortsvorsteher Walter Beck (zugleich in seiner Eigenschaft als Vorsitzender des Vereinsrings) sowie weitere Persönlichkeiten aus Sport, Politik und Gesellschaft – wohnten der Festveranstaltung bei, in der wiederum Ehrenpräsident Dr. Berend Klotsch die Laudatio hielt. Zelte und Infrastruktur der Einweihungsfeier bleiben über den 1. Mai hinaus stehen – auch die nun schon traditionelle Maifeier wird bei bestem Wetter wiederum ein großer Erfolg.

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Im September feiert Architekt Heinrich Dümmeyer seinen 75. Geburtstag im von ihm entworfenen Vereinshaus. Er wird vom Vorstand, vorbehaltlich der Zustimmung durch die nächste Generalversammlung, zum Ehrenmitglied des Vereins ernannt. Diese stimmt im März 1999 dem Vorschlag zur Ehrenmitgliedschaft einstimmig zu.

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Auch in sportlicher Hinsicht befindet sich der Verein auf einem erfolgreichen Weg. Zu verdanken ist dies maßgeblich der unermüdlichen Trainingsarbeit von Frank Papp, der im Zuge der Vorstandswahlen im März 1998 die Aufgabe des Schützenmeisters Gewehr übernommen hatte.

Das Jahr 1999 markiert einen neuen Abschnitt in der Geschichte von „GUT SCHUSS“. Zum einen kann der Verein im Mai erneut ein 100. Mitglied begrüßen. Aber wichtiger noch ist der Beschluss des Bauausschusses vom selben Monat, alsbald den zweiten Bauabschnitt der Schießsportanlage zu realisieren. Er beruft Rolf Bös wiederum zum Bauleiter. Mitte August beginnen die Ausschachtungsarbeiten für diesen Bauabschnitt, der als Erweiterungsbau für das bestehende Schützenhaus eine geschlossene Halle mit zehn 25-Meter-Schießbahnen für Sportpistole vorsieht.

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Obwohl diese Arbeiten die Leistungsträger des Vereins, namentlich das Bau Team in erheblicher Weise beanspruchen, geht der sportliche Schießbetrieb und das gesellige Vereinsleben weiter. Zur 150. Nieder-Eschbacher Kerb tritt „GUT SCHUSS“ zum großen Festumzug mit einer Fußgruppe und einem Planwagen an. Ein Wermutstropfen stellt es jedoch dar, dass es in der Generalversammlung im März 2000 nicht zur Wahl des traditionellen Vergnügungsausschusses kommt. Sein Fehlen macht sich im weiteren Verlauf des Jahres schmerzlich bemerkbar. Erste Folge: das Osterschießen muss ausfallen. Umso erfolgreicher wird hingegen das Schützenfestes am 1. Mai.

Auf schießsportlichem Gebiet erreichen die Nieder-Eschbacher Schützinnen und Schützen erfreuliche Erfolge: Die erste Luftgewehrmannschaft belegt im Schützenkreis Frankfurt den 1. Platz, und ebenfalls jeweils Platz 1 erreichen die zweite und die dritte Mannschaft in den Grundklassen III und IV. Die Sportpistolenmannschaft steigt in eine höhere Grundklasse auf, und die beiden Luftpistolenmannschaften halten in ihrer jeweiligen Grundklasse ganz ordentlich mit.

Das Jahr 2001 steht ganz im Zeichen der Bautätigkeit für die 25 Meter-Halle. Nach den langwierigen und mühsamen Schacht- und Armierungsarbeiten konnten Ende September aus 31 Kubikmetern Beton die Fundamente des Gebäudes gegossen werden. Einen Monat zuvor war das Schützenhaus an das öffentliche Stromversorgungsnetz der Firma Mainova angeschlossen worden. Für den Verein bedeutete diese Maßnahme, die anstelle der bisherigen Stromversorgung mittels eines altersschwachen Dieselaggregats notwendig geworden war, einen tiefen finanziellen Einschnitt. Daran änderte auch nichts eine moderate Erhöhung des regelmäßigen Mitgliedsbeitrags auf monatlich 7,– Euro ab dem 1. Januar 2002, die die Generalversammlung vom Mai im Zuge der Währungsumstellung auf den Euro beschlossen hatte.

Sportlich beginnt das Jahr 2002 mit dem Aufstieg der ersten Luftgewehrmannschaft in die Gauklasse. Bei den Kreismeisterschaften holen Schützinnen und Schützen des Vereins acht Kreismeistertitel, bei den Gaumeisterschaften vier Titel! Im August wird Oliver Pittner, der zuvor schon mit dem Luftgewehr Hessenmeister wurde, „GUT SCHUSS“ auf der Deutschen Meisterschaft in München vertreten.

Nach zwölfjähriger Amtszeit als Erster Vorsitzender kandidiert Arno Becker nicht erneut für diese Position. Zu seinem Nachfolger wird Jürgen Pfeffer gewählt.

Nach langen und arbeitsreichen Vorbereitungen wird Ende Juni die Bodenplatte für die 25-Meter-Halle gegossen – ein weiterer wichtiger Schritt hin auf das angestrebte bauliche Ziel ist getan.

2003 setzen sich die sportlichen Erfolge der Nieder-Eschbacher Schützen fort: sie gewinnen nicht weniger als 13 Kreismeistertitel! Zum Jahresende belegen die zweite und die dritte Luftgewehrmannschaft jeweils den 1. Platz in ihren Grundklassen und steigen entsprechen auf.

Auf finanziellem Gebiet bleiben die Sorgen. Im März 2003 beschließt die Generalversammlung, die Mitglieder um Spenden für den Neubau zu bitten. Die Bereitschaft zum Spenden erweist sich in der Folge als gut, dennoch klaffen immer wieder neue Finanzierungslücken. Über den Winter bis zum Frühjahr 2004 ziehen sich die Arbeiten an der Drainage hin, die Mitte April samt einem Brunnen fertig gestellt wird. Dann jedoch geht es tüchtig voran: Im Juni 2004 werden die Mittelpfosten für die neue Halle betoniert, von Juli bis August die Schalung für die Außenwände gestellt und diese ebenfalls betoniert.

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Nun wird die Decke in Angriff genommen. Bis Ende September sind die letzten Stützen gestellt, so dass die Deckenplatten verlegt und die Armierung eingebracht werden kann. Am 2. Oktober wird die Decke betoniert. Die neue Halle ist im Rohbau vollendet! Es beginnt der Innenausbau mit dem Verlegen der Leitungen für Wasser und Strom.

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Im Jahr 2005 halten sich die sportlichen Erfolge im oberen Bereich, Tatjana Bleck erringt einen Gaumeistertitel.

Im Schwerpunkt jedoch steht dieses wie auch die beiden folgenden Jahre 2006 und 2007 unter dem Vorzeichen einer bald möglichen Fertigstellung der 25-Meter-Halle. Im Sommer 2005 wird das Grundstück entlang der Außenwände des Neubaus seitlich mit Erde aufgefüllt. Im Januar 2006 wird der Kugelfang installiert. Der Fortgang des Innenausbaus mit umfangreichen Arbeiten zur Heizungs- und Elektroinstallation sowie zum Schallschutz zieht sich über das gesamte Jahr hin.

Die Vereinsjugend erzielt 2006 drei Kreismeistertitel, die Juniorenmannschaft wird Gaumeister.

Im Februar 2006 ernennt die Generalversammlung von „GUT SCHUSS“ Arno Becker, Rolf Bös und Günter Grübmeyer im Blick auf deren herausragende Verdienste um den Verein zu Ehrenmitgliedern. Einige Mitglieder betätigen sich seit April innerhalb des Vereins auch auf einem zusätzlichen sportlichen Gebiet: Kassenverwalter Detlef Müller gründet eine Nordic-Walking-Gruppe, die regelmäßig am Montag zusammentrifft.

Die traditionellen großen öffentlichen Veranstaltungen des Vereins, also das Schützenfest am 1. Mai, das Ortsvereinsschießen im Juni und die Mitwirkung am Nieder-Eschbacher Weihnachtsmarkt werden jeweils wieder ein voller Erfolg. Gleiches lässt sich von den entsprechenden Veranstaltungen des Jahres 2007 feststellen. Ansonsten wird das Jahr schwerpunktmäßig von den weiteren Ausbauarbeiten bestimmt.

Ab 2007 hat der Verein eine eigene Homepage und E-Mail Adresse und ist seit dem über folgende Links zu erreichen.

www.gut-schuss-nieder-eschbach.de

kontakt@gut-schuss-nieder-eschbach.de

Immer mehr Menschen suchen nach einer Internetpräsenz und Informationen vorab im Internet. Deshalb kommt der Homepage eine immer größere werdende Bedeutung zu. Hier können sich Interessierte über den Verein und den vorhandenen Aktivitäten und Möglichkeiten informieren und Kontakt aufnehmen.

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In der Generalversammlung im Februar 2008 scheitert zum ersten Mal in der bald 40 Jahre alten Vereinsgeschichte die Wahl eines Vorstands, nachdem der Erste und die Zweite Vorsitzende nicht erneut kandidieren. In einer Krisensitzung unter Teilnahme des Ehrenpräsidenten Dr. Berend Klotsch Anfang März verständigen sich deren Teilnehmer jedoch rasch auf ein neues und tragfähiges Vorstandsteam. Bereits am 4. April 2008 wird in einer außerordentlichen Generalversammlung der neue Vorstand gewählt, und zwar jetzt wieder, nach sechsjähriger Unterbrechung, unter der Leitung von Arno Becker als Erstem Vorsitzenden.

2008 ereignet sich ein Kuriosum: Der Maifeiertag und das Fest Christi Himmelfahrt – der traditionelle Festtag der Freiwilligen Feuerwehr – fallen zusammen. Da die Feuerwehr ohne Kompromiss auf „ihrem“ Tag besteht, verlegt „GUT SCHUSS“ das Schützenfest vor auf den 27. April. Die Nieder-Eschbacher Bevölkerung sowie die Stammbesucher aus der Umgebung bleiben dem Schützenverein treu: Das Fest wird bei gutem Wetter und bester Stimmung wiederum ein großer Erfolg.

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Einen erheblichen finanziellen und arbeitsmäßigen Aufwand erfordern der Erwerb und die Montage der für den Hallenschießstand unabdingbaren Lufttechnischen Anlage. Mit Hilfe einer erneuten Spendenaktion innerhalb der Mitgliedschaft gelingt es dem Vorstand, auch dieses schwierige Unterfangen zu meistern. Die fachmännische Montage der lüftungstechnischen Anlage auf dem Dach der Schießbahn erfolgte dann im Oktober 2008 durch das bereits bewährte Bau Team.

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Das Jahr 2009 kennzeichnen zwei entscheidende Ereignisse: Am 28. Februar nimmt der Schießstandsachverständige des Landes Hessen die neue 25-Meter Schiessbahn für Feuerwaffen erfolgreich ab. Und am 19. Juni erteilt das Ordnungsamt der Stadt Frankfurt am Main dem Verein die offizielle Betriebserlaubnis. Ein lang gehegter Wunsch des Vereins geht in Erfüllung. Gut einen Monat später, am 25. Juli, findet das förmliche „Anschießen“ statt.

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Die entsprechende Ehrenscheibe gewinnt Frank Papp. Aber noch ist es für die Praxis nicht so weit: Einige letzte, jedoch viele Wochen in Anspruch nehmende Arbeiten sind noch vor der Aufnahme des regelmäßigen Schießbetriebs auf den 25 Meter-Bahnen, der künftig am Dienstagabend stattfindet, zu verrichten.

Aber auch am gesellschaftlichen Leben in Nieder-Eschbach wirkt der Verein in gewohnter Weise mit: Im Sommer beteiligt sich „GUT SCHUSS“ an einer erneuten Ausstellung der Nieder-Eschbacher Vereine in den Räumen der heimischen Filiale der Frankfurter Sparkasse. Bei dem traditionellen jährlichen Wandertag führt uns Hans Seiboldt, unser Nieder-Eschbacher Ortslandwirt, durch die Gemarkung. Mit viel handfesten Informationen und vergnüglichen Anekdoten wanderten wir kreuz und quer über die Felder bis Ober Erlenbach und zurück.

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Und am Festzug zur 160. Nieder-Eschbacher Kerb nimmt „GUT SCHUSS“ mit Traktor und geschmückten Planwagen teil.

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Im Jubiläumsjahr 2010 von „GUT SCHUSS“ bedeutet die Aufnahme des sportlichen Schießbetriebs neben den bestehenden 10-Meter-Bahnen nunmehr auch auf der 25-Meter-Distanz einen Meilenstein in der Entwicklung des Vereins. Für das laufende Jahr kann erstmals seit langem wieder eine Sportpistolen-Mannschaft für die Rundenwettkampfsaison gemeldet werden. Die Luftgewehr-Mannschaft belegt in der zurückliegenden Saison in der Kreisklasse den 1. Platz. Zwei Kreismeister- und ein Gaumeistertitel, ferner die Qualifizierung von zwei Schützen für die Landesmeisterschaft zeugen von der sportlichen Leistungsfähigkeit des Vereins. Erik Hess ist Jugend-Schützenkönig im Verein und zugleich Jungschützenkönig 2009 im Schützenkreis Frankfurt.

Im Februar 2010 wählt die Generalversammlung den 2008 berufenen Vorstand geschlossen für eine weitere zweijährige Amtszeit. Einen vorläufigen Höhepunkt in der Vereinsgeschichte bildet jetzt die offizielle Einweihung des erweiterten Schützenhauses am 21. August 2010.

Das Jahr 2010 geht als eines der bislang erfolgreichsten in die Geschichte des Schützenvereins „Gut Schuß“ Nieder-Eschbach e. V. ein. Zum einen konnte der Verein auf 40 Jahre seiner Existenz zurückblicken.

Zum anderen weihte er Ende August 2010 in einem mit der Jubiläumsfeier verbundenen Festakt seine neue, weitestgehend in Eigenleistung errichtete Schießsporthalle mit den projektierten zehn 25-Meter-Bahnen ein. Für diesen Festakt, zu dem zahlreiche Repräsentanten des Hessischen Schützenverbands, des Schützengaus Maingau und des Schützenkreises Frankfurt am Main erschienen waren, hatte Stadtkämmerer Uwe Becker die Schirmherrschaft übernommen.

Die Frankfurter Oberbürgermeisterin Dr. h.c. Petra Roth übermittelte zum Jubiläum ein Grußwort, Vereins-Schriftführer Wolfgang Höhl hielt die Laudatio. Eine rund 100 Seiten umfassende, reich bebilderte und vielbeachtete Festschrift dokumentiert den bisherigen sportlichen und gesellschaftlichen Weg des Vereins.

Im Rahmen der Generalversammlung werden auch Mitglieder durch den 1. Vorsitzenden geehrt.

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Auf eine Initiative des Vereinsmitglieds Frank Papp hin wird am 1. Juli 2011 erstmals der „Eschbach-Cup“ ausgeschossen. In einem Freundschaftsschießen trafen sich die Schützenvereine von Nieder-Eschbach, Ober-Eschbach und Eschbach im Taunus zu einem Turnier in den Disziplinen Luftpistole und Luftgewehr. Die jeweils drei Schützen einer Mannschaft wurden gemischt aus den drei Vereinen gebildet. Insgesamt gingen sieben Mannschaften an den Start.

„Gut Schuß“ feiert zum ersten Mal in seiner Vereinsgeschichte einen Europameister! Jungschütze Erik Hess (Jahrgang 1991), Mitglied der entsprechenden Nationalmannschaft, errang bei den Schießsport-Europameisterschaften der Gehörlosen vom 2. bis 8. September 2011 auf der Hochleistungssportanlage des Deutschen Schützenbundes in München-Hochbrück in der Disziplin Luftgewehr der Herren bei der Mannschaftswertung Gold! Auf den Plätzen 2 und 3 folgten die Mannschaften von Russland (Silber) und der Ukraine (Bronze). Dem „Goldschützen“ hatte eine steile sportliche Karriere den Weg in den Nationalkader und in die Nationalmannschaft gebahnt: Sowohl bei den vorangegangenen Bayerischen Meisterschaften für Gehörlose im Mai und den Deutschen Meisterschaften im Juni 2011 hatte er jeweils einen hervorragenden dritten Platz belegt. Die Förderung des Nieder-Eschbacher Europameisters übernahm im Rahmen der Deutschen Sporthilfe die JP Morgan Bank.

Vorstand und Mitglieder des Schützenvereins trauern im Oktober 2011 um ihren Ehrenpräsidenten Dr. med. Berend Klotsch. Berend Klotsch trat dem SV „Gut Schuß“ in dessen Gründungsjahr 1970 bei. Bereits 1973 übernahm er in der schwierigen Aufbauphase des noch jungen Vereins die Position des 1. Vorsitzenden, die er bis 1980 bekleidete. 1981 berief ihn die Generalversammlung im Blick auf seine herausragenden Verdienste um den Verein zum Ehrenpräsidenten. Mit seinem hohen menschlichen Ethos, gepaart mit seiner Leidenschaft für den Schießsport waren ihm Disziplin, Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein Richtschnur für seine Tätigkeit im Verein, insbesondere auch bei der Unterstützung des jugendlichen Nachwuchses. Zugleich pflegte Klotsch die wohlverstandene Tradition überlieferten deutschen Schützentums. Als Botschafter dieser Sportart erwarb er sich weit über die Grenzen Frankfurts hinaus große Verdienste. Berend Klotsch verstarb am 15. Oktober 2011. „Gut Schuß“ bleibt ihm alle Zeit zu sehr großem Dank verpflichtet.

Der Schießstand wird am 3.Januar 2011 vermessen und bekommt den Eintrag ins Liegenschaftskataster.

Der Verein installiert in seinem Schützenhaus eine Wasserenthärtungsanlage . Damit soll in der Küche und in den sanitären Räumen künftig die Ablagerung von Kalkrückständen vermieden werden, nicht zuletzt um Reinigungs- und Geschirrspülmittel und auch Energiekosten einzusparen und damit zugleich zum Schutz der Umwelt beizutragen.

Die Luftgewehrmannschaft siegt in der Kreisklasse und kämpft um den Aufstieg in die Gauklasse.

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Im Rahmen einer kleinen Feierstunde am 15. Juni 2012 überreicht Stadtkämmerer Uwe Becker dem SV „Gut Schuß“ Fördermittel der Nassauischen Sparkasse (Naspa) Stiftung zur Mitfinanzierung einer geplanten elektronischen Trefferanzeige für die 10-Meter-Bahnen für Luftdruckgewehr und Luftdruckpistole. Unter ihrem Motto „Initiative und Leistung“ fördert die Stiftung auf entsprechende Anträge hin sportliche, kulturelle und soziale Einrichtungen. Neben „Gut Schuß“ erhielten 16 weitere Gruppen und Vereine derartige Zuwendungen. In Anwesenheit von Pressevertretern nahmen neben Stadtkämmerer Becker, der zugleich Mitglied in deren Kuratorium ist, auch Vertreter der Geschäftsleitung der Naspa-Stiftung teil. Er hob dabei die Vielfalt der geförderten Einrichtungen und Institutionen in der Stadt sowie das Engagement hervor, dass deren Mitglieder und Bürger freiwillig und ehrenamtlich leisten.

Der SV „Gut Schuß“ beteiligt sich am 7. Oktober 2012 an der erstmals veranstalteten Aktion „Tag der Schützenvereine – Ziel im Visier“, die auf eine Initiative des Deutschen Schützenbundes (DSB) hin gegründet worden war. Ziel der Initiative ist es, die im DSB zusammengeschlossenen Schützen- und Bogensportvereine auf ihrem Weg in eine gesicherte Zukunft zu unterstützen und den Mitgliederzuwachs zu fördern. Gemeinsam mit den meisten der anderen Schützenvereine öffnete auch „Gut Schuß“ sein Vereinsheim und stellte einem zahlreich erschienenen interessierten Publikum die verschiedenen sportlichen Disziplinen bei einem Probeschießen vor. Dabei konnten besondere Leistungen mit einer entsprechenden „Trimm-dich-Medaille“ belohnt werden.

Im Herbst 2012 installiert der Verein für fünf seiner 10-Meter-Bahnen eine elektronische Trefferanzeige, bei der die Schussergebnisse an Bildschirmen angezeigt werden. Sie wird anschließend vom Ordnungsamt der Stadt Frankfurt am Main abgenommen und genehmigt, so dass sie zum Jahresende in Betrieb genommen werden konnte.

Bei den Kreismeisterschaften 2013 im Schützenkreis Frankfurt erringen Schützinnen und Schützen des Vereins in den Kugeldisziplinen unter 972 Teilnehmern insgesamt sechs Gold- und drei Silbermedaillen sowie eine Bronzemedaille in den verschiedenen Disziplinen. Allein Europameister Erik Hess gewinnt einmal Gold und zweimal Silber.

Ab Herbst 2013 und bis weit in das Jahr 2014 hinein führt „Gut Schuß“ umfangreiche Arbeiten zum weiteren Ausbau seiner Schießsportanlage durch. Zunächst werden die analogen Luftdruckwaffenstände 1 bis 5 mit den 10-Meter-Bahnen auf einen vollelektronischen Betrieb umgerüstet. Sodann folgt ein erster Test von fünf der insgesamt zehn vorgesehenen 25-Meter-Bahnen für Sportpistole der verschiedenen Kaliber. Schritt für Schritt schließt sich in den anschließenden Wochen und Monaten der weitere Ausbau an. An dessen Ende steht schließlich die erfolgreiche Gesamtabnahme der Anlage mit der Erteilung der abschließenden Betriebserlaubnis durch das Ordnungsamt. Dem Verein stehen nunmehr alle zehn vollelektronisch ausgerüsteten 10-Meter-Bahnen für die Luftdruckwaffen und ebenso alle zehn 25-Meter-Bahnen für die Disziplinen Sportpistole Klein- und Großkaliber zur Verfügung.

Zum Tag der „Offenen Tür“ am 5. Oktober 2014 demonstriert „Gut Schuß“ einem wiederum zahlreichen Publikum sein Schützenhaus mit seinen fertig ausgebauten Wettkampfanlagen. Der Publikumstag im Oktober entwickelt sich seitdem zu einem festen Bestandteil des Nieder-Eschbacher Vereinslebens.

Im Jahr 2015 erfährt der Verein mit seiner Schießsportanlage, einer der modernsten im Frankfurter Stadtgebiet, einen deutlichen Zulauf neuer Mitglieder. Dies macht eine Neuordnung der Trainingstage und der jeweiligen Standaufsicht notwendig. Darüber hinaus vermietet „Gut Schuß“ seine Anlage für wöchentlich einen Abend an die Abteilung Sportschießen des TuS Makkabi Frankfurt 1965 e.V.

Das Grundstück an der Kattergasse wird eingezäunt. Auch sonst gibt es für den Verein an seinem Schützenhaus viel zu tun: Durch eine defekte Leitung am Hauswasserwerk entsteht ein beträchtlicher Wasserschaden. Während der Trocknungsmaßnahmen muss der Schießsportbetrieb zeitweise eingeschränkt werden.

Erstmalig richtet der Verein als Gastgeber die Kreismeisterschaft für den Schützenkreis Frankfurt am Main aus, und zwar für das Sportjahr 2016 in den Disziplinen Luftpistole und Luftgewehr.

Das Besondere ist, dass wir das Ergebnis der Schützen direkt in den Aufenthaltsraum übertragen und damit alle anwesenden Schützinnen und Schützen, Trainer und Gäste den Verlauf Ihrer Schützen oder der Konkurrenz beobachten können.

Ende 2015 nimmt die Deutsche UNESCO-Kommission das Schützenwesen in Deutschland in den Bestand „Immaterielles Kulturerbe“ auf. Die Begründung der Kommission lautet:

„Das Schützenwesen ist vielerorts ein wichtiger, historisch gewachsener und lebendiger Teil der regionalen wie lokalen Identität. Es umfasst eine große Anzahl von Bräuchen und Traditionen, die in ganz Deutschland in zahlreichen unterschiedlichen Erscheinungsformen verbreitet sind. Das Schützenwesen reicht von den stark christlich geprägten Bruderschaften im rheinisch-westfälischen Bereich über  weltliche, zum Teil streng traditionell gelebte Bräuche im östlichen Deutschland und die eher bürgerlich-republikanisch veranlagten Gepflogenheiten der Vereine in den früheren freien Reichs- und Hansestädten bis hin zu den folkloristisch-fröhlichen Traditionen der süddeutschen Schützengesellschaften.“

Mit dem Begriff „Immaterielles Kulturerbe“ werden kulturelle Ausdrucksformen bezeichnet, die unmittelbar von menschlichem Wissen und Können getragen, von Generation zu Generation weitervermittelt und stetig neu geschaffen und verändert werden. So gehören zum Beispiel die deutsche Brotkultur, die Genossenschaftsidee und der rheinische Karneval zum immateriellen Kulturerbe Deutschlands. „Gut Schuß“ nimmt seitdem das Signet „Immaterielles Kulturerbe – Wissen. Können. Weitergeben“ auf seine Homepage und in seine öffentlichen Präsentationen auf.

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Im Jahr 2016 holt Matthias Laudage, der Schützenmeister Gewehr des Vereins, den Titel Gauschützenkönig Maingau nach Nieder-Eschbach und sichert sich damit die Teilnahme am Landeskönigschießen Hessen. Der Maingau umfaßt die Schützenkreise Frankfurt, Offenbach, Main-Taunus, Hochtaunus und Usingen. Voraus gingen der Gewinn des Titels Schützenkönigs von „Gut Schuß“ und anschließend des Schützenkönigs im Kreis Frankfurt am Main.

Zum ersten Mal veranstaltet der Schützenkreis Frankfurt in 2016 im Schützenhaus des SV „Gut Schuß“ sein jährliches Kreiskönigsschießen.

Auch in diesem Jahr unterstützt die Naspa-Stiftung unter dem Motto „Initiative und Leistung“ wieder den SV „Gut Schuß“. Am 13. Juni 2016 übergeben der Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann und Bertram Theilacker, Mitglied im Vorstand der Stiftung, den Vertretern des Vereins einen entsprechenden Förderbescheid.

Der Verein „Gut Schuß“ Nieder-Eschbach und der Schützenverein 1864 Nieder-Erlenbach tragen einen Freundschaftswettkampf unter dem Namen „X-Bach Cup“ (das „X“ steht als Platzhalter für Vereine am Bach) aus. Mit einem ersten entsprechenden Wettbewerb werden die traditionell freundschaftlichen Beziehungen zu anderen Schützenvereinen gepflegt.

Auch im Jahr 2016 richtet der Schützenkreis Frankfurt am Main seine Kreismeisterschaften für das Sportjahr 2017 in den Disziplinen Luftpistole und Luftgewehr auf der Schießsportanlage von „Gut Schuß“ aus.

Zum Jahresende ist der Verein Gastgeber eines Firmenevents, der Weihnachtsfeier der OTIS GmbH Niederlassung Frankfurt. Auf dem Programm steht unter dem Titel „OTIS Weihnachtsschießen 2016“ ein sportliches Schießturnier mit Luftdruckwaffen. Im k.o. System wurden auf den 10-Meter-Bahnen parallel mit Pistole und Gewehr geschossen. Nach dem Abendessen am Kalt-Warmen Büffet wechselten Schützinnen und Schützen in die jeweils andere Disziplin. Am Schluss wurde dem Sieger ein Pokal und den Teilnehmern kleine Preise und jeweils eine Urkunde überreicht.

Im Juni 2017 unterstützt die Stadt Frankfurt am Main den SV „Gut Schuß“ auf dessen Antrag hin mit einer finanziellen Zuwendung für die Installation einer Einbruchmeldeanlage im Vereinshaus. Der Stadtrat für Wirtschaft, Sport, Sicherheit und Feuerwehr, Markus Frank, stellt dazu fest: „Das anhaltend hohe Engagement unserer Sportvereine im Hinblick auf die Verbesserung ihrer Sportanlagen ist vorbildlich. Hiervon profitiert letztlich die gesamtstädtische Sportinfrastruktur.“

Im Juli 2017 startet unser Verein mit einer neuen Internetpräsenz. Die Internetseite wurde bis dahin von Detlef Müller betreut. Nach seinem Wegzug wurde die Pflege der Internetseite von André Zacharias übernommen.

Der Verein hatte die Zeichen der Zeit erkannt und wollte dem allgemeinen Trend folgend eine moderne und ansprechende Interpräsenz aufbauen. Da immer mehr Schießsport Interessierte, insbesondere Jugendliche neue Medien intensiv und häufig nutzen, um sich z.B. über den Verein zu informieren, war dies notwendig geworden. Vor allen Dingen konnten so auch für Mitglieder viele Zusatzfunktionen und auch kurzfristige Informationen bereitgestellt werden.

Bis dahin mussten aber viele Hürden gemeistert werden.

Verschiedene Programme zur Webseiten Erstellung wurden ausprobiert, ein neuer Anbieter gesucht, die Datenschutzgrundverordnung umgesetzt und zu guter Letzt das Ganze mit aktuellen Inhalten erneuert und modernisiert.

So bekam die Internetseite ein neues Gesicht und viele neue Funktionen, z.B. einen Terminkalender, Pull-Down Menüs, eigene E-Mail Adressen für Vorstandsmitglieder zur schnelleren Kontaktaufnahme, einen internen Bereich für Mitglieder und vieles mehr.

Eine Erfolgsgeschichte, denn auf der Seite findet sich auch ein Seitenaufrufzähler. So wurde die Seite bis Anfang Oktober 2020 über 60.000 Mal aufgerufen.

Am 1. September 2017 tritt innerhalb des Hessischen Schützenverbands e.V. eine große Strukturreform in Kraft. Die bisherigen hessischen zehn Schützengaue und 46 Schützenkreise werden aufgelöst und im Rahmen einer Neugliederung zu 27 Schützenbezirken zusammengefasst. Der SV „Gut Schuß“ gehört künftig dem Schützenbezirk Frankfurt am Main an.

Der Verein saniert die Einfahrt von der Kattergasse zum Parkplatz vor dem Schützenhaus und gestaltet diese neu.

Der neu gegründete Schützenbezirk Frankfurt veranstaltet im Jahr 2018 an zwei Wochenenden seine ersten Bezirksmeisterschaften auf unserem Schießstand. Durch die moderne elektronische Schussauswertung und der sofortigen Trefferanzeige und Auswertung war ein flüssiger Ablauf gewährleistet. Jeweils rund 100 Luftpistolen- und ebenfalls rund 100 Luftgewehrschützen aus den Frankfurter Schützenvereinen wurden von den Vereinsmitgliedern, zum Teil mit Unterstützung von Mitgliedern des Schützenvereins Nieder-Erlenbach, technisch betreut sowie auch mit Getränken und Snacks versorgt. Die Resonanz der insgesamt rund 200 Gäste war überaus positiv. Der Schützenbezirk Frankfurt sprach „Gut Schuß“ für die Bewältigung der in jeder Weise gelungenen Veranstaltung großen Dank und Anerkennung aus.

Im März 2018 leitet der Schützenverein „Gut Schuß“ eine bedeutsame und in die Zukunft weisende Erweiterung seiner schießsportlichen Angebote ein. Der Vorstand beschließt auf entsprechende Anregungen von Lutz Brey und Klaus Berger die Einführung der Disziplin Bogenschießen. Bogenschießen ist eine immer beliebter werdende Sportart mit hohem Wachstumspotential.

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Ende Juni und Ende Juli 2018 richten die Schützenvereine von Nieder-Eschbach und Nieder-Erlenbach zum zweiten Mal ihren 2016 gegründeten Wettbewerb „X-Bach Cup“ aus. Der Freundschaftswettkampf startete zunächst in einem ersten Teil in Nieder-Erlenbach mit dem Ordonanzgewehr und dem Unterhebel-repetiergewehr. Beim zweiten Teil wurde in Nieder-Eschbach die Disziplinen für Klein- und Großkaliber Sportpistole geschossen. Die Nieder-Eschbacher belegten im Ergebnis sowohl in der Einzel- wie auch in der Mannschaftswertung jeweils den 1. Platz.

Weitere sportliche Erfolge stellen sich für „Gut Schuß“ ein. Felix Greiser wird mit dem Luftgewehr Bezirksjugendschützenkönig, Werner Elter mit der Luftpistole Bezirksschützenkönig.

Auch unsere vereinsinternen Veranstaltungen kommen nicht zu kurz, hier z.B. Damen-Pokal (Wurstschießen).

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Im Februar 2019 beschließt die Generalversammlung auf Antrag des Vorstands, die Disziplin Bogenschießen in das sportliche Programm des Vereins aufzunehmen. Eine entsprechende Erweiterung der Satzung wird verabschiedet. Zum ersten Schützenmeister Bogen in der Vereinsgeschichte wird Marius Hyprath bestellt.

Am 1. Mai veranstaltet „Gut Schuß“ auf seinem Vereinsgelände zum zwanzigsten Mal sein großes traditionelles Schützenfest. Der Ansturm der Gäste stellte das Helferteam an den Grills und den Zapfanlagen vor große Herausforderungen, die zur Zufriedenheit aller bewältigt wurden. Wie bereits in vergangenen Jahren verlieh das Corps der 1. Frankfurter Böllerschützen, eine Abteilung des Schützenvereins Eschersheim 1903 e.V., pünktlich zur Mittagszeit mit seinen kunstvoll gestalteten Böllersalven dem Schützenfest – im Sinne des „Immateriellen Kulturerbes“ – ein besonderes volkstümliches Gepräge.

Gemäß einem entsprechenden Vorstandsbeschluss wird im August 2019 das Schützenhaus mit dem Einbau einer Alarmanlage zusätzlich gesichert.

Der am 6. Oktober veranstaltete traditionelle „Tag der offenen Tür“ erfreut sich erneut eines großen Zustroms an interessiertem Publikum. Bürgerinnen und Bürger Nieder-Eschbachs nehmen wiederum die Gelegenheit wahr, ihre Fähigkeiten mit dem Luftgewehr oder der Luftpistole auf einer der modernsten Luftdruckanlagen der Stadt mit elektronischer Trefferanzeige zu testen und sich über die anderen im Verein ausgeübten Schießsportdisziplinen zu informieren.

Für zwei Mitglieder des Schützenvereins „Gut Schuß“ geht im Oktober der Traum eines jeden Sportschützen in Erfüllung: Franz Martin Kaltenbach und Klaus von Öhsen qualifizieren sich in den Disziplinen Luftpistole aufgelegt, bzw. Sportpistole aufgelegt zur Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften. Diese werden traditionell auf der Olympiaschießanlage des Deutschen Schützenbunds in Hannover ausgetragen. Von Öhsen startet dabei für den befreundeten Schützenverein 1864 Nieder-Erlenbach e.V.

Das Jahr 2019 endet für den Schützenverein „Gut Schuß Nieder-Eschbach e.V.“ mit einem starken Zuwachs an Mitgliedern auf nunmehr über 140 Damen und Herren. Zu verdanken ist dies neben der hervorragend ausgerüsteten und gepflegten Sportanlage und den schießsportlichen Erfolgen seiner nicht minder erfolgreichen Werbung und der neu ausgerichteten, viel beachteten Homepage.

Der Sport im Verein wird im Jahr 2020 auf eine harte Probe gestellt Im Jubiläumsjahr mussten wir durch die Corona Pandemie schon lange geplante Veranstaltungen absagen, bzw. konnten diese nicht durchgeführen.

  • Gesellige Veranstaltungen konnten keine durchgeführt werden

Osterschiessen, 1. Mai Feier etc. fallen aus

Auch sportlich mussten wir erhebliche Einschränkungen hinnehmen:

  • Die Bezirksmeisterschaft konnte nur teilweise durchgeführt werden
  • Die Hessenmeisterschaft fällt aus
  • Trainingsbetrieb ist nicht mehr oder nur eingeschränkt möglich
  • Einstellung des Sportbetriebs ab dem 17.3.2020
  • Ab dem 18.05.2020 ist wieder ein eingeschränkter Trainingsbetrieb möglich mit 5 Schützen unter Auflagen
  • Ein eingeschränkter Trainingsbetrieb ist möglich mit 10 Schützen ab dem 06.07.2020 unter Auflagen
  • Erneute Einstellung des Sportbetriebs ab dem 02.11.2020 durch erhöhte Infektionszahlen
  • Bereits laufende Rundenwettkämpfe in verschiedenen Disziplinen wurden ausgesetzt
  • Vereinsmeisterschaften und Pokal Schießen sind ausgefallen.

Einzig die notwendige Pflege, sowie anstehende Wartungs- und Reparatur- arbeiten wurden um und im Vereinsheim / auf dem Schießstand durchgeführt.

Schießstände seit der Gründung

Die Suche nach geeigneten Trainings-, Wettkampf- und Aufenthaltsräumen zieht sich wie ein roter Faden durch die Vereinsgeschichte. Doch mit viel Geschick und starkem Willen wurde für jede Situation ein Ausweg gefunden. Das war nicht immer einfach, da mit jedem Umzug auch viel Arbeit zu bewältigen war.

Hier eine kleine Übersicht, wo unser Verein schon überall untergebracht war.

Zeitraum

Disziplinen

Schießstand

1970 – 1971

Luftgewehr / -pistole

Gaststätte „Bügel“

1971 – 1972

Luftgewehr / -pistole

Homburger Schützengesellschaft

1972 – 1984

Luftgewehr / -pistole

Darmstädter Hof „Greta“

Kelterhalle

1984 – 1986

Luftgewehr / -pistole

Umbau Darmstädter Hof „Greta“

Reduzierter Schießbetrieb auf fremden Schiessständen

1986 – 1997

Luftgewehr / -pistole

Kellergeschoss Darmstädter Hof „Greta“

seit 1997

Luftgewehr / -pistole

Schießstand Kattergasse

seit 2009

Luftgewehr / -pistole,

Klein- und Großkaliber

Kurzwaffen

Schießstand Kattergasse

Von 1970 bis 2009 wurden Rundenwettkämpfe und Vereinsmeisterschaften mit Feuerwaffen auf fremden Schießständen in Oberursel, Bad Homburg und Friedrichsdorf geschossen.

Schießstand heute

Die nachfolgenden Bilder zeigen unseren Schießstand im Jahr 2020. Das ursprüngliche Fenstergitter unseres Schießstandes im „Darmstädter Hof“ konnte bei dem Abriss gerettet werden. Heute hängt es wieder – komplett restauriert – an unserem Schützenhaus.

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Außenansicht des Schützenhauses

Innenansicht Aufenthaltsraum

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Ansicht 10m Schießstand für Luftdruckwaffen

Ansicht 25m Schießstand für Feuerwaffen

Ansicht 25m Schießstand für Feuerwaffen

Danksagung

 

Unser besonderer Dank gilt allen Geschäften und Unternehmen, die uns durch die Aufgabe einer Anzeige unterstützt haben.

Gleichzeitig bedanken wir uns auch bei allen Freunden, Gönnern und Mitgliedern, die uns mit Ehrenpreisen, Geld, Arbeitsleistung und Sachspenden unterstützt haben.

Ebenso einen besonderen Dank an das Team, welches diese Festschrift im Wesentlichen erstellt haben.

Namentlich sind das

Arno Becker, Klaus Berger, Erhard Metz, Joachim Müller

und André Zacharias